Wahre Lebensqualität – Gutes Licht in Pflegeheimen

Ein Foto von einem hell gepolsterten Sesselstuhl, auf dem ein helles Kissen mit Blumenmuster liegt.

Wahre Lebensqualität – Gutes Licht in Pflegeheimen


Gutes Licht in die Gebäude zu bringen: Die größte Motivation für mich ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die so gut wie nie draußen sind und sein können. Das sind vor allem Menschen in stationärer Pflege, ebenso wie die Intensivpflegekräfte, die sie betreuen. Gerade in größeren Einrichtungen und älteren Immobilien gibt es keine Architektur, die das Tageslicht mit maximaler Kraft ins Innere leitet. Und gerade in großen Einrichtungen bräuchte man optimale Lichtbedingungen – als Grundlage für eine hohe Lebensqualität. Schließlich liegt darin ja das Versprechen eines jeden Trägers.


Unser Auftrag: Außenbeleuchtung

Eine Geschichte wird mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen: Ich wurde von einem gehobenen Pflegestift beauftragt, eine weithin sichtbare Außenbeleuchtung zu entwerfen. Man legt in dieser privaten Einrichtung großen Wert auf ein werbliches Auftreten und ist bereit, sehr viel Geld und Ressourcen dafür zu investieren. Zurecht verspricht man sich davon, dass sich mehr Senioren und Familien mit einem Pflegefall für die Einrichtung entscheiden.

Als ich mit meinem Team die Fassade inspiziert hatte und auf dem Weg zur Geschäftsführung war, durchkreuzte ich das gesamte Gebäude. Nach zwei Minuten, die ich dort verbracht hatte, war mir eines klar: Man sollte lieber in die Innenbeleuchtung investieren. Die Menschen haben doch ein Recht auf gutes Licht, weniger die Architektur, die sie umgibt.


Die ewige Dämmerung im Pflegeheim

Natürlich entsprach die Beleuchtung im Pflegeheim, in den Fluren, Büros und Apartments, den gängigen Normen. Aber wie so häufig liegen die empfohlenen Mindestanforderungen nicht im Komfortbereich – ähnlich wie bei einem Schlafsack, der bei Minustemperaturen das Überleben garantiert, aber eben keinen gemütlichen Schlaf. Ich streifte dann noch ein bisschen durch die Gänge, um zu sehen, wie sich die Bewohner und Mitarbeiter hier bewegten. Nach einer halben Stunde fühlte ich es selbst in mir: Hier herrscht 24 Stunden Dämmerung.

Eine der anspruchsvollsten Herausforderungen in der Vollzeitpflege ist der soziale Mehrwert. Die Bewohner müssen nicht nur versorgt, medikamentiert und schlafengelegt werden. Das wäre trostlos. Wir erwarten vor allem auch, dass sie emotional gestärkt werden. Trotz Zeitdruck und Komplikationen soll das Personal immer auch für eine familienähnliche Stimmung sorgen, bei der man sich aufrichtig für den anderen interessiert, ihm Zeit und ein offenes Ohr schenkt.


Licht sorgt für einen ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus

Gerade deswegen ist Licht so wichtig. Zu einem guten Leben gehört der Rhythmus von Hell und Dunkel, von ausreichend Licht am Tag und einer – wenn auch künstlich erzeugten – Abendstimmung, die einen runterfahren lässt. Der Effekt liegt auf der Hand, auch wenn man ihn erfahren muss, um ihn wirklich wertzuschätzen: Ein Mensch, der mit gutem Licht lebt, ist tagsüber ausgeglichener, abends müde und schläft in der Nacht tief und fest. Für funktionierende Prozesse in Pflegeeinrichtungen mit ihren vielen medizinischen und sozialen Anforderungen ist gutes Licht ein wahres Erfolgsversprechen!

Wenn Angestellte für mehr Lebensqualität und gegen Lethargie in ihrer Einrichtung kämpfen, dann kann sie gutes Licht dabei unterstützen. Im Gegenzug kann die Unruhe in Einrichtungen häufig auch auf die Dämmerungsstimmung der Beleuchtung zurückgeführt werden. Ein durch richtig eingesetztes Licht resultierender Tag-Nacht-Rhythmus kann Ruhe und Erholung in den Alltag bringen. Wenn eine schlechte Atmosphäre herrscht, ist das Licht kein Symptom, sondern die Ursache. Licht beeinflusst unsere Wahrnehmung, unser Wohlbefinden, vor allem auch unsere physischen Abläufe. Manch einer wird jedoch einwenden: An vielen belastenden Situationen und Umständen kann auch gutes Licht nichts ändern. Oder doch?


Gutes Licht bedeutet Mehrwert

Wenn Mitarbeiter und Bewohner positiv eingestellt sind, mit mehr Energie durch den Tag gehen und in der Nacht ordentlich ruhen, dann hat das nachhaltig Auswirkungen auf den Arbeits- und Lebensalltag. Im Betriebsablauf treten weniger Störungen auf, das heißt: weniger Krankheitsfälle sind zu verzeichnen, ein größeres Arbeitspensum wird bei geringerer Belastung erreicht. Die Redensart behält in diesem Fall recht: Sehen wir die Welt unter einem anderen Licht! Positiver, intensiver, mit mehr Energie und Lebensfreude – dann wird es uns besser gehen!
Es gibt viele Baustellen in der Pflege. Aber dort, wo Investition möglich ist, kann man wohl mit Licht die größten Effekte erzielen – bei vergleichsweise niedrigem Einsatz. Optimal eingesetztes Licht sorgt also für einen ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus und daraus resultierend für mehr Lebensqualität.


Mit der Natur leben

Wenn Menschen nicht mehr die Möglichkeit haben, im Einklang mit natürlichem Licht zu leben und dazu noch einem schlechten Kunstlicht ausgeliefert sind, dann tragen wir auch eine besondere Verantwortung. Wir müssen uns der Vollendung, die uns die Natur vormacht, annähern. Ich habe es selbst erfahren, dass sich dadurch viele sozialen und pathologischen Probleme leichter angehen lassen.
Bei meinem Termin mit der Geschäftsführung der Pflegeeinrichtung haben wir offen über den Vorteil der Außenbeleuchtung gesprochen: mehr Sichtbarkeit, bessere und wortwörtliche Ausstrahlung nach außen, positive Resultate bei der Akquise von Bewohnern.


Die Licht-Story, von dem jedes Unternehmen profitiert

Dagegen habe ich der Geschäftsführung etwas Besseres zum Tausch angeboten, nämlich die Geschichte, die hinter all dem steckt, was ich gerade beschrieben haben. Eine Fassade ist hell oder eben nicht, eine Innenbeleuchtung kann in der Pflege ein Marketinganker werden. Niemand, der sie gehört hat, wird diese Unternehmensstory vergessen:

In unserem Pflegestift sind die Leute so ausgeglichen, weil es naturnah beleuchtet wird. Wir holen die Sonne ins Haus, einen natürlichen Tagesrhythmus mit ausreichend Lichtintensität und den natürlichen Farbverläufen. So kann sich die innere Uhr unserer Patienten nach dem zirkadianem Rhythmus einstellen. Das ist das Geheimnis unserer guten Atmosphäre. Wir schaffen damit – anders als andere Einrichtungen – die Grundlage für einen energievollen Tag und eine ruhige und erholsame Nacht. Anderswo gibt es 24 Stunden Dämmerung und die Patienten geistern teils lethargisch, teils rastlos durch die Gänge. Durch die Ausgeglichenheit unserer Patienten ist auch unser Pflegepersonal entlastet. Eine dreifache Win-Situation ist entstanden. Für die Heimbewohner, für das Personal und daraus resultierend für die Einrichtung. Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, unseren Bewohner einen gesunden Rhythmus zu schenken, trotz der besonderen Situation, in der sie sich befinden. Das nennen wir einen wahren Platz an der Sonne!


Licht und Beleuchtung – ein Schlüsselerlebnis

Wer diese Story von sich erzählen kann, der kann auch Menschen von seiner Arbeit begeistern. Eine leuchtende Fassade zählt einfach viel weniger als das Glück der Bewohner, die dahinter wohnen. So ist es mir selbst gelungen, den Geschäftsführer für gutes Licht zu gewinnen. Tatsächlich hat die neue Beleuchtung im Pflegeheim nach kurzer Zeit als ein großes Pluszeichen für seine Einrichtung gegolten.

Es zeigt sich immer wieder: Kaum etwas auf der Welt wirkt intensiver, faszinierender und verborgener als gutes Licht. Wir müssen uns nur dafür entscheiden.

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